Anwendung des INWATROL L.nella+ zur vollautomatisierten Legionellenbestimmung (Teil 2)
Unser INWATROL L.Nella+ ist nun bereits seit mehreren Jahren auf dem Markt und hat vielen unserer Kunden bereits helfen können, den hygienisch ordnungsgemäßen Betrieb sicherzustellen.
Messprinzip des INWATROL L.Nella+
Wie bereits im ersten Teil des Artikels erwähnt, beruht der INWATROL L.Nella+ auf einem patentierten Verfahren, das eine Stoffwechselaktivitätsmessung lebender Zellen mit dem Parameter Legionella spp. zuverlässig innerhalb weniger Stunden aus einer Wasserprobe durchführt. Dieses Verfahren weist eine hohe Korrelation zum Kultivierungsverfahren ISO 11731-2017 auf. Ein elementarer Unterschied ist allerdings die Zeit, die die unterschiedlichen Messungen in Anspruch nehmen. Während die Messung mit dem Kultivierungsverfahren zwischen sieben und zwölf Tagen dauert, kann der INWATROL L.Nella+ eine zuverlässige Messung der Legionellenkonzentration innerhalb von wenigen Stunden liefern. Die Messung kann entweder beim direkten Anschließen an das Kühlsystem automatisch Wasserproben einziehen oder es kann manuell eine Wasserprobe aufgegeben werden, in welcher dann ebenfalls die Konzentration an Legionellen automatisch gemessen wird. Das bietet Betreibern von Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern einen entscheidenden Vorteil: Einen kontinuierlichen Überblick über die Legionellenkonzentration und deren Trend in nahezu Echtzeit zu behalten. Bei erhöhter Legionellenkonzentration kann der Betreiber sofort agieren, um die Konzentration an Legionellen zu senken oder alternativ die automatisierten Steuerfunktionen nutzen, um ohne eigenes Eingreifen (z.B. automatische Anpassung der Bioziddosierung und/oder Erhöhung des Wasseraustausches).
Die Weiterentwicklung des Geräts
In den vielen Jahren der Anwendung hat sich das Team der INWATEC mit der Weiterentwicklung des INWATROL L.Nella+ beschäftigt. Der INWATROL L.Nella+ bietet nun noch mehr Vorteile bei der Anwendung. Dieser ist nun auch in der Lage festgelegte Kühlwasserparameter zu überwachen. Dazu zählen der Chlorgehalt, das Redoxpotential, die Leitfähigkeit und der pH-Wert. All diese Parameter können zudem aktiv gesteuert werden (Regelfunktion analog Kühlwassercontrollern) und ebenso wie die Ergebnisse der Legionellenmessungen in dem Online-Portal „INWAnet“ 24/7 visualisiert werden. Auf Wunsch kann das Gerät nun auch bei Anschluss an eine Chemikalienvorlage automatisiert und bedarfsgerecht z.B. das eingesetzte Biozid dosieren. Mit Hilfe der engmaschigen Messung der Legionellenkonzentration mehrfach täglich wird ein gleitender Mittelwert der Konzentration gebildet, der als Basis für die Bioziddosierung oder weitere manuelle und/oder automatisierte Maßnahmen verwendet wird.
Abhängig der Betriebsbedingungen schwankt die Konzentration der Legionellen in den Einzelmessungen teilweise sehr stark, da Bakterien inhomogen verteilte Partikel in technischen Kreislaufwassersystemen sind. Dies ist häufig auch ein Schwachpunkt in der Bewertung der wenigen (monatlich, quartalsweise) Laboruntersuchung mit der Kultivierungsmethode nach UBA. Durch die Häufigkeit der Messung werden beim INWATROL L.nella+ stark nach oben oder unten abweichende Befunde durch die Berechnung eines gleitenden Mittelwertes geglättet (z.B. über 10 Messungen in Folge), um dadurch zuverlässig auf Trends zu reagieren und keine Prozessketten auf Grund einzelner, auffälliger Befunde zu starten.
Wichtig dabei ist, dass immer so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig dosiert wird. Das entspricht zum einen einer bedarfsgerechten Dosierung und stellt zum anderen das Minimierungsgebot für den Einsatz von Bioziden sicher. Auf der Basis des Trends der Konzentration an Legionellen kann über zusätzlich installierte Sensoren (z.B. Redox und/oder Chlorsensore) neben der generellen Auslösung einer Bioziddosierung auch die Wirkstoffkonzentration und die Einwirkzeit bedarfsgerecht gesteuert werden. Der INWATROL L.Nella+ ist dadurch noch einfacher und praktischer in der Anwendung und bei der Bekämpfung von Legionellen im Kühlwasser und übernimmt zusätzliche Funktionen eines Kühlwasserreglers: 2 in 1 also!
Anwendungsbeispiele
Der INWATROL L.nella+ wird in unterschiedlichen Praxisanwendungen eingesetzt. Fallbeispiele hierfür sind u.a. der Betrieb in folgenden Anlagen:
Überwachung des Trinkwassernetzes bei einem Getränkehersteller
Herausforderung für den Messbetrieb:
· Sichere Detektion niedriger und steigender Konzentration an Legionellen bei wechselnder Trinkwassertemperatur im Leitungsnetz
· Unterdrückung des Einflusses von VBNC-Zellen auf die Messergebnisse v.a. bei niedrigen Wassertemperaturen
Bei diesem charakteristischerweise nährstoffarmen und feststofffreien Wasser konnten abhängig der Abnahmestruktur und Temperaturen im Leitungsnetz schwankende Belastungen mit Legionellen über mehrere Monate sicher detektiert werden.
Hygienische Überwachung verschiedener Kühlanlagen eines Lebensmittelherstellers über ein Laborgerät
Herausforderung für den Messbetrieb:
· Manuelle Probenaufgabe qualitativ unterschiedlicher Kühlwässer
· Desinfektion des Aufgabetrichters vor Probenansatz
· Gewährleistung eines niedrigen Arbeitsaufwandes für manuelle Proben inkl. Ergebnisauswertung
Eine zuverlässige, automatisierte Einstellung der Parameter für die Vorbehandlung im Gerät konnte über mehrere Monate auch bei unterschiedlich gepufferten und vorbelasteten Wasserproben sichergestellt werden. Sowohl Trinkwasserproben (Überwachung des Zusatzwassers für die Kühlanlagen) als auch die Kühlwasserproben zeigten bei deutlich unterschiedlichen Befunden eine gute Korrelation zur Kultivierungsmethode nach UBA.
Der INWATROL L.Nella+ wird als Mietobjekt der INWATEC angeboten. Für ein Angebot oder Fragen zu unserem Messgerät zur vollautomatisierten Legionellenbestimmung können Sie uns gerne über unser Kontaktformular kontaktieren.